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Rekonstruktion des Barockgartens

Systematische archäologische Untersuchungen mit umfangreichen Grabungen haben fundierte Informationen über die Morphologie des Gartens sowie die Chronologie seines Verfalls geliefert.

Die Grabungsergebnisse des Jahres 2004, die alle Terrassen und Böschungsbereiche umfassten, untermauerten mit ihren Befunden die historischen Quellen, die das Büro EGL (Hamburg) für die Wiederherstellung des Gartens auswertete: das Inventar von 1709 mit seiner ausführlichen Beschreibung des Gartens, seiner prächtigen Beete, Brunnen und Kaskaden in Zeiten größter Prachtentfaltung und den sogenannten Dallinplan von 1707, der den Garten in seiner „Blütezeit“ darstellt.

Ziel der Wiederherstellung des Gartens war es, die Parterrebereiche in ihrer größten Prachtentfaltung der Jahre um 1690 wiedererstehen zu lassen: von den Spiegelmonogrammen Herzog Christian Albrechts und seiner Gemahlin Friederike Amalie über die aufwendigen Broderien und die prächtigen, von Freitreppen flankierten Wasserkaskaden an den Böschungen zwischen den Terrassen bis zu den einstmals gerühmten Fontainen in der Mitte einer jeden Terrasse. Lediglich die Boskettzone, die ursprünglich auch terrassiert und mit Obstbäumen bepflanzt war, wurde in ihrer heutigen naturnahen Ausprägung erhalten.

Mit der Eröffnung des Gartens im Jahr 2007 war das Rekonstruktionsprojekt vorläufig abgeschlossen. Dennoch gab es viele Dinge, die noch umgesetzt werden sollen, um sich der ursprünglichen Pracht weiter anzunähern. 

Eine besondere Rolle kommt den Skulpturen des Gartens zu. Wo in der Vergangenheit zahlreiche Skulpturen Wege flankierten und Orte markierten, fehlten im Jahr 2007 noch sämtliche Akzente - Skulpturen, die Orte kennzeichneten und den Besucher zum Durchschreiten des Gartens einladen.

Mit der „Entwurfsstudie/Masterplan zur Skulpturenausstattung des Neuwerck-Gartens Schloss Gottorf, Schleswig“, die der Hamburger Künstler Joachim Jacob im Juni 2015 im Rahmen eines Wettbewerbes vorlegte, wurde ein schlüssiger Weg für die Aufstellung neuer Skulpturen im Garten vorgezeichnet. 

Der Wettbewerb war finanziert durch den Kulturring in der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft und dieser ist es auch, der neben dem Freundeskreis Schloss Gottorf e.V. in erster Linie den Garten mit neuen Skulpturen ausstattet. 

Nur wenige Jahre nach der Wiedereröffnung des Barockgartens entwickelt sich dort ein interessanter Skulpturenpark mit Arbeiten von Johannes Brus, Manfred Sihle-Wissel, Winni Schaak, Wieland Förster, Hans Kock und Tony Cragg. Ihre Arbeiten sind es, die dem strengen formalen Garten eine neue Facette geben.

Neben der Skulpturenausstattung gibt es eine Reihe langfristiger Ziele: Dabei ist in erster Linie an die Wiedergewinnung der ehemaligen Größe des Herkulesteiches zu denken, aber auch an einen würdigen Nachfolger für die Amalienburg als point de vue.

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